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17. Mai 2014 um 16 Uhr

Friedrich Gauermann in der Sammlung des Leopold Museums, Wien

Mit dem Gemälde „Heimkehr vor dem Gewitter“ aus dem Jahr 1845 zeigt das Leopold Museum zweifellos das Hauptwerk seines Bestands an Werken Gauermanns. Das Gemälde fasziniert durch seine Dramatik und Bewegtheit. Ein Bauer treibt eilig Pferde und Vieh heim in den Stall, dessen schon vom Sturm gebeutelte Türe die Tochter mit Mühe offen hält. Hinter den Bäumen droht schon die Wolkenwand des nahenden Gewitters, vor der Vögel aufgeregt ihre tiefen Kreise ziehen. Die bedrohliche Stimmung, die bei einem aufziehenden Gewitter herrscht, hat Gauermann auch in zahlreichen anderen Gemälden festgehalten, und auch das Thema der Heimkehr der Herde vor einem Gewitter stellte Gauermann in zahlreichen weiteren Versionen dar, es wurde sein wohl populärstes Motiv.

Auch das Leopold Museum verfügt über eine weitere ähnliche Darstellung, nämlich das 1849 entstandene Bild „Auf der Alm (Studie)“, worin Gauermann erneut größte Aufmerksamkeit auf die meisterhaft festgehaltene Regenstimmung mit drohenden Gewitterwolken legte. Bekanntlich fertigte Gauermann für seine Ölgemälde zahlreiche Skizzen und Studien an. Während seiner Sommeraufenthalte auf dem elterlichen Bauernhof in Miesenbach und auf seinen zahlreichen Alpenreisen studierte er die Motive in freier Natur. Berühmt war Gauermann vor allem für seine Tierdarstellungen, für die er zahlreiche Einzelstudien anfertigte. Eine Reihe solcher Studien befindet sich auch in der Sammlung des Leopold Museums, etwa die meisterhaften Darstellungen von Schafen und Kühen, deren Detailgenauigkeit auch heute noch den Betrachter faszinieren. Entsprechend ihres studienhaften Charakters verzichtete Gauermann auf eine genauere Beschreibung des Hintergrunds, bei der Darstellung der Schafe beließ er den Hintergrund sogar zur Gänze weiß. Auch die beiden Bilder „Junger Mann mit Pfeife“ und „Pfeifenrauchender Knabe“ zeichnen sich durch studienhaften Charakter aus und wirken durch ihre spontane, unmittelbare Darstellung sehr ansprechend.

Aus der Auswahl von Werken Gauermanns aus der Sammlung Leopold ragen des Weiteren drei Werke heraus, die ausschließlich Naturmotive zeigen. Es sind dies zwei akribisch naturgetreue Darstellungen von Bäumen in felsige Landschaft sowie die Darstellung eines felsigen Berg massiv. Solche reine Naturstücke, die auf Genreszene oder Tierszenen gänzlich verzichten, sind in Gauermanns Oeuvre sehr selten. In diesen Darstellungen erweist sich Friedrich Gauermanns Kunst als wegweisend für die Entwicklung autonomer Naturschilderungen, die das wesentliche Merkmal der Malerei des Stimmungsrealismus der darauffolgenden Jahrzehnte bilden sollten.

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